1914
Die Armbanduhr
Eine Armbanduhr ist ein zu den Kleinuhren gehörendes Zeitmessgerät (Uhr), das mit Hilfe eines Armbands (Uhrenarmband), eines Armreifens, einer Spange oder einem Kettchen um das Handgelenk oder den Unterarm getragen wird. Die technisch im 19. Jahrhundert realisierte Armbanduhr etablierte sich im 20. Jahrhundert. Früher unterschied man (häufiger als heute) die Damenarmbanduhr von der Herrenarmbanduhr.
Wissenswertes
Tragbare Uhren wurden nachweislich bereits ab dem frühen 15. Jahrhundert gebaut, allerdings noch in Form von Taschenuhren. Sie
wurden durch die Erfindung der Zugfeder möglich, die den Antrieb und die Unruh (noch mit Drehpendel) als Ersatz für das hängende
Pendel als taktgebendes Element erlaubt. Durch sie konnten die Uhren auf handliche Größe schrumpfen.
Im Jahr 1773 wurde die Verwendung einer Spiralfeder mit einer Unruh entwickelt. Die erste Armbanduhr wurde im Jahr 1812 hergestellt.
Bis ins 20. Jahrhundert herrschte jedoch die Taschenuhr vor.
Geschichte
Weitere Miniaturisierungen der Uhrwerke ließen die Uhren auf Armbandgröße schrumpfen. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde
es allmählich Mode, die armbanduhrgroßen Damentaschenuhren an Ketten oder Bändern am Handgelenk zu tragen. Diese Mode galt
zunächst als „weibisch“ – Herren benutzten zunächst weiterhin die Taschenuhr an der Uhrkette. Diese erwies sich jedoch für
manche Verwendungen als unhandlich, zum Beispiel bei Soldaten, die ihre Hände für andere Tätigkeiten frei halten wollen, oder
bei Piloten, die in ihren damals spärlich mit Bordinstrumenten ausgestatteten Flugzeugen auf eine schnelle und präzise
Zeitmessung angewiesen waren. Ab 1880 wurden erste Armbanduhren für die deutsche Kriegsmarine produziert.
Nachdem auch die Offiziere im Ersten Weltkrieg feststellten, dass sich ihre Taschenuhren im Winter und allgemein unter
Kampfbedingungen als sehr unpraktisch erwiesen, setzte sich die Armbanduhr beim Militär und schließlich auch in der Gesellschaft
schnell durch und war bei Kriegsende zum allgemeinen Standard geworden.